Nach dem Frühstück, das wir heute etwas früher einnehmen, besuchen wir zunächst das Kaufhaus Stockmann, das das größte Kaufhaus in Helsinki ist. Gestern waren wir schon einmal da und waren enttäuscht. Es sah mehr nach eine Insolvenz als nach einem blühenden Kaufhaus aus. Viele Sachen waren mit einer gelben Plane abgedeckt und es stand darauf, dass es erst am Mittwoch geöffnet wird.
Als wir diesmal das Kaufhaus betreten, ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das Kaufhaus ist voller Menschen und die Verkäufer tragen alle ein gelbes T-Shirt mit weißen Augen eines Geistes drauf. Inzwischen wissen wir auch, dass das die „verrückten Tage“ von Stockmann sind. Überall schweben gelbe Geisterluftballons. Manche der Verkäufer sind auch verkleidet und geschminkt. Und natürlich sind die Preise an den Tagen auch niedriger. Wenn man jetzt durch die Stadt geht, sieht man überall diese gelben Plastiktaschen und man weiß dann genau wo sie gewesen sind.
Für heute und morgen haben wir uns eine Tageskarte für den Öffentlichen Nahverkehr gekauft. Da die Fähre zur Festungsinsel Suomenlinna mit in der Tageskarte enthalten ist, machen wir als nächstes die 15 minütige Seefahrt. Da noch kein Sommer ist, ist hier noch nicht viel los. Suomenlinna besteht aus 2 Schäreninseln. Auf einer Insel ist eine Marineschule und auf der anderen sind einige Häuser, eine Kirche und Informationszentrum für Suomenlinna. Die Inseln gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wir besuchen das Informationszentrum und erfahren dort, dass sich die Finnen mit Hilfe dieser Festung gegen die Russen wehren wollten, aber leider nicht erfolgreich waren. Danach besuchen wir noch die lutherische Kirche er Insel, die für die Soldaten erbaut wurde. Das sieht man deutlich an dem Zaun um die Kirche, dessen Pfähle aus Kanonenrohren bestehen, die in die Erde gesteckt worden sind.
Im dem einzigen offenen Café genehmigen wir uns zum Aufwärmen die teuerste „Hot Chocolate“ (4 Euro) der Reise, bevor wir nach 1½ Stunden ausreichend informiert wieder zurück fahren.
Dann geht es zurück ins Hotel. Heute Abend wollen wir noch einmal richtig dinieren. Wir haben den Tipp bekommen ins Hotel Scandic Marina am Hafen zugehen. Besonders die Ravioli sollen besonders gut und bezahlbar sein. Nach dem wir uns ein wenig ausgeruht haben, geht es los.
Im Restaurant bekommen wir ohne Probleme einen Tisch. Die Speisekarte ist relative eingeschränkt, so dass es für Karola wegen ihrer Allergien etwas schwierig ist etwas zu finden. Nach einigem Hin und Her – auch mit Rückfragen in der Küche – entscheidet sie sich für ein Steak, aber „well done“ und ich nehme die Ravioli. Nach einiger Zeit bekomme ich mein Essen, allerdings ist es das Falsche. Nach meiner Reklamation kommt eine Kellnerin, entschuldigt sich und verspricht das richtige Essen zu bringen. Dann kommt Karolas Steak, dass aber nicht wie erwartet „well done“ sondern „medium“ ist. Nach dem wir auch dies reklamiert haben ist soweit alles in Ordnung. Allerdings ist unsere Stimmung jetzt nicht mehr so gut und als der ursprüngliche Kellner wieder kommt, um abzuräumen bekommt er als die übliche Frage stellt, ob alles in Ordnung ist, eine entsprechende Antwort. Er entschuldigt sich und versucht uns noch einen Dessert oder Kaffee als Entschädigung anzubieten. Als wir ablehnen, kommt mit einer reduzierten Rechnung wieder. Danach gehen wir und entscheiden uns unsere Stimmung im Hard Rock Café wieder aufzubessern.
Im Hard Rock Café ist heute Abend die Veranstaltung „Open Mic“. Hier können verschiedene Musiker oder Musikgruppen auftreten. Während wir also diesen unterschiedlichen Musikern lauschen, genehmigen wir uns etwas zu trinken und ein gemeinsames Eis. Als wir danach ins Hotel gehen, ist unsere Stimmung dann doch etwas besser.