Heute soll es endlich losgehen. Frühstück gibt wie in den letzten Tagen im Restaurant Gin Box. Daniel hat uns gestern angekündigt, dass wir schon um 15 Uhr vom Hotel starten wollen.
Karola möchte sich noch eine Maniküre im Spa gönnen. Auf Weg dahin kommt uns die Chefin des Spa entgegen. Als wir fragen, ob eine Maniküre möglich wäre, sagt sie einen Termin für 12 Uhr zu. Wir vertreiben uns die Zeit in der Lobby. Als wir zum Zimmer zurück kommen, klingelt das Telefon. Die Chefin des Spa fragt, ob es auch 13 Uhr ginge. Wir sagen zu. Kurz darauf klingt das Telefon erneut und es ist erneut der Spa. Jetzt geht es doch um 12 Uhr.
Also gehen wir um 12 Uhr zum Spa und Karola bekommt ihre Maniküre. Während dessen erwähne ich nebenbei , dass ich eigentlich noch einen Haarschnitt brauchen könnte, da in Deutschland alle Friseure wegen Corona geschlossen sind. Da sagt die Frau, die gerade Karola Nägel in Form bringt, dass ihre Chefin Friseurin ist. Sie fragt sie auch sofort und diese stimmt zu. Sie habe zwar nicht ihr Werkzeug dabei, aber eine Schere und einen Kamm lässt sich finden. Und im Handumdrehen hat sie mir mit einfachsten Mitteln die Haare geschnitten. Beim Schneiden der Haare erzählt Tanniell, so heißt die Chefin des Spa, dass sie einige Jahre auf Kreuzfahrtschiffen, die Reisenden frisiert hat und dabei einiges von der Welt gesehen hat. Aber wegen ihrem Kind ist sie dann nach Südafrika zurückgekehrt und hat diesen Spa übernommen.
Jetzt heißt es nur noch auf die Abfahrt warten. Die Abfahrtzeit hat sich inzwischen auf 16 Uhr verschoben. Mit einem letzten Gang über das Gelände verabschieden wir uns von dem Hotel. Die Frage, die uns natürlich beschäftigt ist, ob wir ohne Probleme zum Flugzeug kommen. Aber schon beim Fiebermessen war klar, man will uns auf jeden Fall loswerden.
Dann geht es los. Wir hatten vorher noch Geld für Daniel in einem Umschlag gesammelt und eine netten Text dazugelegt, in dem wir uns für seine Hilfe in dieser schwierigen Zeit bedankt haben. Während der Busfahrt zum Flughafen wurde ihm der Umschlag überreicht und er war sehr gerührt.
Ohne Probleme kamen wir in den Flughafen und stellten wir uns an. Während des Wartens lernten wir eine Austauschschülerin aus Deutschland und ihre Pflegemutter kennen. Die Schülerin sollte auf Wunsch ihrer Eltern zurück nach Deutschland kommen. Allerdings war der Flug, auf den sie gebucht war, storniert worden. Also stellte sie sich bei uns an und hoffte dort mitzukommen. Allerdings konnten wir ihr keine Hoffnung machen. Da sie aber offensichtlich in einer guten Familie untergebracht und bereits 7 Monate da gewesen war, ging es ihr besser als manchen Touristen, die hier gestrandet sind. Dann erreichen wir den Schalter und werden eingecheckt, aber keine Fieberkontrolle. Das Flugzeug ist von der Gesellschaft Air Europe, von der ich bis dahin noch nichts gehört hatte. Dann geht es wie üblich durch die Sicherheitsüberprüfung, aber immer noch keine Fieberkontrolle . Schließlich erreichen wir das Gate und auch hier keine Kontrolle. Irgendwie ist dann doch seltsam. Der Abflug verspätet sich dann noch um eine Stunde, da das Flugzeug aus Namibia verspätet ankommt. Es gibt an diesem Gate auch keinen Counter, so dass alle zu einer Schiebetür drängen, wenn auf der anderen Seite jemand auftaucht. Nur dadurch erfahren wir von der Verspätung. Dann geht es endlich los, aber es gibt keine reservierten Sitzplätze. Wie üblich gibt es ein fürchterliches Gedränge. Als wir in das Flugzeug kommen ist die Economy Klasse schon ziemlich voll und ich denke mir, wollen die uns im stehen fliegen lassen? Da alles voll ist verlassen wir die Economy wieder und dann oh Wunder, öffnen die Flugbegleiter die Bussiness Klasse und wir nehmen uns natürlich sofort 2 Plätze. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet. So hatten wir einen luxuriösen Platz. Die Bewirtung ist zwar genau wie in der Economy, aber dafür war viel Platz. Das Flugzeug ist ein Dreamliner von Boing, also eines der modernsten Flugzeuge. Das Entertainment konnte eine Menge bieten und man konnte sogar liegen, wenn man wollte. Allerdings war das Personal ein wenig genervt und deren Stimmung ließ zu wünschen übrig. Man sah ihnen an, dass sie zu diesem Flug keine Lust hatten. Alle Flugbegleiter trugen einen Mundschutz. Irgendwie kommt man sich wie ein Aussätziger vor, den man am liebsten nur mit zwei Fingern anfasst. Aber das war uns dann auch egal und wichtig war uns ja nur, dass wir heil nach Hause kamen. Um 20:45 Uhr verließen wir dann endgültig Südafrika.